Die RG Chemnitz auf Tour zum MDR Leipzig

Wie gewohnt pünktlich um 9.00 Uhr begann am 21.Juni 2018 unsere Fahrt Richtung Leipzig. Leider waren wir nur 21 Teilnehmer. Beim MDR angekommen, waren wir über die modernen Bauten auf dem riesigen Gelände des ehemaligen Schlachthofes erstaunt. Eine junge, freundliche Hostess nahm uns in ihre Obhut bei der Studiotour: Beschäftigt sind etwa 1 500 Mitarbeiter. Der MDR ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Leipzig. Nach ein paar Blicken in Studios nahmen wir im 360°-Kino Platz. Nachdem wir die 3-D-Brillen aufgesetzt hatte, erlebten wir einen virtuellen Flug über die Leipziger MDR-Zentrale und das Funkhaus Dresden so wie eine Führung durch die Sachsenklinik zur Sendereihe “In aller Freundschaft”. Anschließend besuchten wir die Ausstellung zur Sendereihe. Der Bergkamerad Herbert Ischt blickte durch das Gucklochzwischen den Porträts der Hauptdarsteller um sein Gesicht ablichten zulassen. Das Foto ist ein schönes Andenken.

Weiter führte die Exkursion vorbei an den Hallen für Dekorationen, den Räumen für die Maske und den Kostümfundus zum Sendehochhaus. Wir begannen zu ahnen, welcher Aufwand für den perfekten Auftritt der Moderatoren notwendig ist. Die perfekte Sendeminute kostet zwischen 3000 und 15 000 €, weshalb die Kooperation mit anderen Sendeanstalten und der Verkauf von Eigenproduktionen wichtig ist. Beeindruckt waren wir vom technischen Aufwand für Beleuchtung, Aufnahmegeräte, Raumausstattung, Kulissen und Requisiten- viel Arbeit für Tischler, Maler, Schlosser, Elektriker und Dekorateure.

Wir waren von der Vielfalt des Dargebotenen und der Qualität der Führungen beeindruckt und bedankten uns.

14.30 starteten wir mit unserem Reiseführer Thomas Zemmrich ins Leipziger Neuseenland. Wir begannen mit einer kleinen Rundfahrt durch das Leipziger Zentrum bis zum Völkerschlachtdenkmal. Sehr informative waren die Ausführungen des Reiseleiters zu den Innenräumen des Denkmals und zum anliegenden Friedhof, auf dem viele bedeutende Persönlichkeiten begraben sind.

Nach diesem Stop fuhren wir zum Markkleeberger See, der 1999 bis 2003 durch Flutung des Nordteils des Tagebaus Espenhain mit einer Fläche von 252 ha und einer Tiefe von 57m entstand. Wir machten an der Seepromenade halt. Erstaunt waren wir über die modernen und gepflegten Anlagen, die Kanusportanlage und den Wildwasserkanal. Beeindruckend war auch die großartige Sicht über den See zur Crostwitzer Höhe und zur Auenhainer Bucht. Allein der Verbindungskanal zum Störmthaler See ist 800 m lang und ist mit einer Schleuse mit 4m Hub ausgestattet, um die unterschiedliche Höhe der Wasserspiegel auszugleichen.

Nach diesem Foto Stop fuhren wir weiter zur Magdeborner Halbinsel im Störmthaler See. Dieser entstand durch die Flutung des Südostteils des ehemaligen Braunkohlentagebaus Espenhain. Seine Fläche beträgt immerhin 7,3 km². Mit einer Tiefe von 58 m ist er dertiefste See im Leipziger Neuseenland. Übrigens wurden zur Beschleunigung der Flutung Sümpfungswässer der aktiven Tagebaue Profen und Schleenhain verwendet.

Wir machten halt an de Grunaer Bucht und der Freizeitoase “Lagovita” mit Hotel, Dünenhäusern, Campingplätzen und Stränden. Auch hier hatten wir trotz leichten Regens eine wunderbare Fernsicht bis zum schwimmenden Kunstobjekt ”Vineta” und den Stränden vor dem Ort Störmthal. Eine Tour auf einem in Deutschland einmaligen Amphibienfahrzeug ist möglich.

Anschließend fuhren wir nach Zwenkau und den Zwenkauer See, der ein Restloch desehemaligen Tagebaus ausfüllt und seit Mai 2015 für die touristische Nutzung freigegeben ist. Er ist mit 9,7 km² Fläche und 48,5 m Tiefe der größte See im Leipziger Seenland. Zur Beschleunigung der Flutung und zum Hochwasserschutz wurde eine Verbindung zur Weißen Elster hergestellt. Der Hafen mit den vielen Schiffen (und den unbeliebten Motorbooten) war eindrucksvoll – ebenso der Gedenkstein und die Ausstellungspavillon Kap Zwenkau. Leider fehlte die Zeit für ein Fahrt mit dem MS Barbara über die Seen, die durch Kanäle verbunden sind.

Problem im Zwenkauer See sind die mit Pyrit versetzten Abraummassen. Durch die Einwirkung von Wasser und Sauerstoff entstehen Eisenhydroxid und Schwefelsäure ,das zu einer unschönen Braunfärbung des Wassers führt. Über eine Ringleitung wird zur Neutralisation Branntkalk erfolgreich zugesetzt. Anschließend fuhren wir zum Aussichtspunkt über dem aktiven Tagebau Schleenhain, der das Kraftwerk Lippendorf jährlich mit ca. 10 Mio t Braunkohle beliefert. Gigantisch ist auch die 14 km lange Bandanlage, die zum Kohlemisch- und Stapelplatz führt. Dort wird die Braunkohle auf 50 mm gebrochen, um die unterschiedlichen Qualitäten der Flöze auszugleichen. Auch werden 400 000 t Vorrat gehalten. Die Rauchgasentschwefelung im Kraftwerk Lippendorf erfolgt im Nassprühverfahren mit dem Endprodukt Gips, das in einem anliegenden Werk zur ganzen Palette vom Zahnarztgips bis zu Gipskartonplatten verarbeitet wird.

Hier endete unsere Exkursion mit unserem Dank an den Reiseleiter, der uns die Sehenswürdigkeiten des Neuenseeland gezeigt und viel Wissenswertes vermittelt hatte. Unser Dank gilt dem Organisator der Tour, Gunter Schlicke, Leiter der Regionalgruppe Chemnitz sowie der Reisegruppe Döhler. Es war eine vielseitige, sehr interessante und unvergessliche Exkursion.

Glück auf

Georg Watzik

Die Regionalgruppe Chemnitz im 360°-Grad- Kino des MDR
Bergkamerad Herbert Ischt (2.v.l.) als Chefarzt der Sachsenklinik
Impression aus dem MDR-Sendehauses
Stop am Markkleeberger See
Blick zur Crostwitzer Höhe