Großes Tamtam am Ehrenhain in Bad Schlema: Die Sanierung der Seilscheibe wurde erfolgreich abgeschlossen
Vom 1. September bis 10. Oktober 2025 dauerten die Sanierungsarbeiten an der Seilscheibe des Ehrenhains in Bad Schlema. In dieser Zeit verwandelte sich der Ehrenhain an der alten Lößnitzer Straße zeitweise in eine Baustelle der besonderen Art. Die lange geplanten Sanierungsarbeiten wurden endlich in die Tat umgesetzt. Nach monatelanger Planungs- und Organisationsphase, in der die Finanzierung lange Zeit nicht gesichert war, war nun zu sehen: Es geht los.
Dank zugesagter Fördermittel vom Verein Zukunft Westerzgebirge e.V. konnte das Projekt umgesetzt werden. Im Februar 2025 reichte die BTV Wismut dafür einen Fördermittelantrag beim Verein Zukunft Westerzgebirge e.V. ein, und am 31. März 2025 kam die frohe Botschaft: Der Förderbescheid aus dem Regionalbudget der LEADER-Aktionsgruppe Westerzgebirge 2025 konnte unterschrieben werden. Damit war klar: Die Sanierung der Seilscheibe ist gesichert.
Das Gerüst der Firma Förster aus Schwarzenberg zog neugierig Passanten an – die Gerüst-Einhausung erinnerte ein bisschen an den verhüllten Reichstag in Berlin. Nun gut, nicht ganz so schön, aber für Niederschlema doch aufsehenerregend. Die Einhausung war nötig, denn die Seilscheibe musste mit einer mobilen Sandstrahlanlage bearbeitet werden, bevor der frische Farbanstrich aufgetragen werden konnte. Eine Firma zu finden, die dieses spezielle Verfahren beherrscht, war gar nicht so einfach. Doch mit der Leo Herrmann GmbH aus Hofbieber-Niederbieber im Kreis Fulda fanden die Organisatoren den passenden Partner.
Am Dienstag, den 2.9.2025, ging es dann endlich mit lautem Getöse los: Rost und alte Farbschichten wurden mit einer mobilen Sandstrahlanlage abgetragen, die Seilscheibe wurde grundiert, und in drei Farb- und Schichtaufträgen wurde das Metall wieder vor Wind, Wetter und Korrosion geschützt. Ein Dank an dieser Stelle an die umliegenden Anwohner, die in den drei Tagen durch Lärm und Staub belästigt wurden; sie ertrugen es geduldig und mit Verständnis. Nach drei Tagen war der Spuk auch schon wieder vorbei und das Gerüst wurde wieder abgebaut. Die Wappen wurden durch Malermeister Frank Eubisch aus Niederschlema sorgfältig in mühevoller Handarbeit detailgetreu restauriert, instandgesetzt, was viel Zeit verlangte, und am 10.10.2025 wieder in die Halterungen eingefügt. Auch die Wismut GmbH unterstützte tatkräftig und stellte ein leistungsfähiges Stromaggregat bereit. Die Firma Fritz Beyer-Container-Dienst GmbH aus Aue-Bad Schlema übernahm die Entsorgung des Strahlguts und der Bauabfälle.
Vereinsmitglieder des BTV Wismut waren fast jeden Tag vor Ort: Sie beobachteten den Fortschritt, sorgten für das Frühstück der Arbeiter, dokumentierten alles akribisch und kümmerten sich um die gründliche Reinigung nach Abschluss der Arbeiten auf dem Areal, sobald sich der letzte Staub gelegt hatte. So übernahmen Mitglieder des BTV Wismut auch die Reinigung des Sockels der Seilscheibe und befreiten diesen vom angesetzten Moos.
Nun ist die Sanierung abgeschlossen und die Seilscheibe und auch der Gedenkstein mit der Inschrifttafel erstrahlen im neuen Glanz. Ein Dank allen beteiligten Firmen geht an Leo Hermann Strahl- und Lackiertechnik GmbH aus Hofbieber, Förster Gerüstbau GmbH aus Schwarzenberg, Malermeister Frank Eubisch aus Bad Schlema, Fritz Beyer-Container-Dienst aus Aue und die Wismut GmbH aus Chemnitz. Ebenso geht ein Dank für die finanzielle Unterstützung an den Fördermittelgeber Verein Zukunft Westerzgebirge e.V. aus Aue.
Mit diesem Projekt ging ein lang gehegter Wunsch vieler alter Bergleute in Erfüllung. Noch ist nicht alles am Ehrenhain perfekt, aber es ist ein großer Schritt: Der Ehrenhain wird mit der frisch sanierten Seilscheibe zu einem echten Schmuckstück. So können wir 2026 das 30-jährige Bestehen des Ehrenhains würdevoll feiern – mit einer Seilscheibe, die wieder leuchtet wie am ersten Tag.
Text und Fotos: Andreas Rössel, BTV Wismut